Wir hatten eigentlich gesagt, daß wir uns um viertel vor elf an der Schule treffen um den Krempel in den Transporter zu laden. Ich war mit Nils (6. Klasse) alleine, denn die Zehner hatten um elf Uhr Schulentlassung, Philipp A. kletterte nach seinem Abitur in den Dolomiten, einige waren krank und es war klar, daß es eine dünne Besetzung werden würde. Trotzdem hatte ich schon gedacht, daß es ein oder zwei mehr gewesen wären…
Aus diesem Grunde mußten zwei Väter mit anpacken, damit das Verstärkerrack die Treppe hinunter fand (80kg) und den Rest schleppten Nils und ich in vielen Teilen durch die Festbevölkerung zum Transporter. Die indignierten Blicke über das outfit (durchgeschwitztes ehemals weißes T-Shrt) mußte man ertragen , denn die Konzerttermne standen schon längst fest, als die Zehner noch nicht wußten, ob und wann und wie sie den Abschluß feiern sollten. Jedenfalls waren um viertel nach elf die Eltern und der Anhang in der Aula und die Technik und die Instrumente im Transporter und wir fuhren los.
Die Bühne beim Godesberger Sommerfest steht jedes Jahr woanders und man muß den Transporter irgendwie auf der Wiese abstellen und dann gucken, wo man dieses Jahr hin muß. Das war um halb zwölf geklärt und da wir um zwölf eröffnen sollten, war alles kein Problem. Jana von den 6er-Streichern war zufällig da, kriegte den Fotoapperat in die Hand gedrückt und sollte Bilder machen. Kurz vor zwölf waren wir fertig, aber das Keyboard hatte noch keinen Ton und so mußten wir warten, bis die Techniker uns freischalteten.
Kurz vor dem Beginn – die Techniker wühlen noch ein bißchen in den Kabeln. Foto: Jana Lenz © 2013
Endlich hatten wir etwas auf den Ohren, konnten stimmen und anfangen und so spielten wir eine Stunde improvisiert: ohne Tenor (alle drei entschuldigt weg) mit kleinem Trompeten- Alto und Posauensatz. Es scheint aber geklappt zu haben, denn unmittelbar nach dem Auftritt wollten uns zwei Leute für andere Gigs buchen (wir nehmen pro Stunde € 250.- plus Spesen). Gonpix (Vater unseres ehemaligen Trompeters Johann) war da, machte tolle Bilder und am Abend ein Kompliment.
Der Auftritt läuft, die Stimmung ist gut und es klappt alles. Foto: gonpix ©2013
Gespielt haben: Jana Schild, Lara Heidenreich (Flöte); Daria Fischer, Nils Eckert (Alto); Claudia Güldenring, Sahel Kashefi (Trompeten); Philipp Debus und MS (Posaunen); Johannes Weber (Gitarre); Alex Roth (Bass) und Lars Pahl (Schlagzeug).
Um viertel nach eins packten wir zusammen und weil nun jeder mithalf, war um halb zwei alles im Sprinter. Da hatten wir noch Zeit beim Aldi Wasser aufzutreiben und für Claudia ein Tenor aus der Schule zu holen, damit wir in Beuel auch ein Tenorsax hatten (Claudia kann nämlich beides sehr gut und ist sozusagen unsere Allzweckwaffe).
In Beuel war das Promenadenfest in vollem Gange, der Bär steppte zwischen Kirmes und Marienstraße, doch der Zeitplan funktionierte. Kurz vor drei stand die Band auf der Bühne und fing an zu spielen. Leider mußten wir Laras Flötenmikro abschalten, weil auf ihrer Frequenz ständig eine ältere Dame in bestem Bönnsch etwas über ihre Freundn und den Haushalt quakte – offensichtlich Comedy, aber für uns etwas nervig. Lara bekam dann zwar ein anderes Mikro, aber da waren die Batterien schon leer und so mußte sie wieder ohne spielen – armes Schweinchen… Dafür war Timm an der ersten Trompete dazugestoßen, nachdem er um zwölf sein Abschlußzeugnis bekommen hatte und den Bruder am 1. Alto hatte er auch mitgebracht.
Die Stimmung ist klasse, den Leuten gefällt es, der Gig ist gut und das Wetter traumhaft – was will man mehr? Foto: gonpix ©2013
Gespielt haben: Jana Schild, Lara Heidenreich (Flöte); Daria Fischer, Maxi Adams, Nils Eckert (Alto); Claudia Güldenring (Tenor und Trompete); Timm Adams, Sahel Kashefi (Trompeten); Philipp Debus und MS (Posaunen); Johannes Weber (Gitarre); Alex Roth (Bass) und Lars Pahl (Schlagzeug).