Grundausbildung
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Instrumentallehrer/innen
Instrumentale Grundausbildung
von Martin Schlu
Die musikalische Grundausbildung an der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule findet über ein eigenes Unterrichtswerk statt, bei dem von Anfang an zusammengespielt wird (Link) und das ich aus meinen Erfahrungen als Instrumentallehrer ab 1976 entwickelt habe. Es beginnt für die Bläser in Bb-Dur, für die Streicher in D-Dur mit dem Umfang von zwei Tönen und steigert sich langsam. Das bedeutet, dass die Kinder viele Übungen und Lieder mit wenigen Tönen spielen, diese dadurch verinnerlichen und von Anfang an Blattspiel praktizieren. Das erleichtert später das Einüben der ersten Stücke. Für jedes Instrument gibt es ein Lehrbuch mit Abbildungen, in dem Fingersätze, Griffe, Lagen etc. bezeichnet sind und wenn dieses Buch durchgearbeitet wurde, ist man kein Anfänger mehr und kann im Unterstufenorchester mitspielen. Die meisten Übungen stehen im Netz und werden gerne von Kolleg/inn/en heruntergeladen und verwendet. Parallel entsteht eine Harmonielehre für praktische Liedbegleitung und Improvisation.
http://martinschlu.de/klassen/musik/crashkursmusiktheorie/start.htm
Nach einem Jahr (etwa hundert durchgenommenen Seiten) sind alle Schüler so weit, dass sie mit den Stücken des Unterstufenorchesters fertig werden und Weihnachtslieder oder Choräle vom Blatt spielen können. Das ist etwa die Stufe eins – nur dann hat man die Chance, ins Unterstufenorchester zu kommen.
Am Ende der 6. Klasse wird meistens Stufe zwei erreicht: leichte Big-Band-Literatur( „Easy Jazz Pak“ aus dem Hal Leonard-Katalog) bzw. für die Streicher/Holzbläser Renaissancemusik und leichte Barocksachen (Phalése, Praetorius, Böhm, Händel). Die Stufe drei wird etwa in der 7. Klasse erreicht, das ist dann Musik des Frühbarock und des Barock (Buonamente, Holborne, Byrd, Schütz, Händel und Bach).
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Unsere Ensembles
Seit etlichen Jahren haben wir die Oberstufen-Band „Brassrock“ (seit 2000), eine Mittelstufen-Band (seit 2006) die Unterstufen-Big-Band (seit 2009), Unterstufen-Streicher, die 5er-Ausbildungs-Big-Band und das 6er-Orchester. Außerdem bilden sich sporadisch Holzbläser- oder Blechbläserensembles und ein paar Bands in Eigenregie, die bei uns proben. Die„Taubengang“ probte seit Jahren bei uns, hatte diverse Wettbewerbe gewonnen (Toys2Masters u.a,) und galt als eine der besten Bonner Rockband. Mittlerweile gibt es eine Nachfolgeband, die auch dieses Jahr wieder im Finale steht und es gibt die ersten Anmeldungen für Jugend musiziert.
Warten wir ab.
Alle Ensembles zusammen spielen im Jahr etwa sechzig Auftritte: Konzerte, Begleitmusik, Martinszüge, Karnevalszüge und ab und zu auch eine Messe oder einen Gottesdienst.
Die Probenräume
Seit fast zehn Jahren sind wir mit den großen Ensembles in der alten Bibliothek, die unseren Platz um gut 200 qm vergrößert hat. Wir haben dort einen kombinierten Musik- und Probenraum, zwei weitere Nebenräume, ein kleines Bad, eine kleine Küche und eine Ausstattung, bei der man schnell mal einen Studiomitschnitt, aber auch mal mit einer ganzen Klasse eine Trommelstunde machen kann.
Hinter dem Probenraum haben wir ein Büro mit Tageslicht und drei Arbeitsplätzen und dort verbringe ich täglich mehrere Stunden. Im hinteren Bereich des Büros haben wir eine kleine Werkstatt eingerichtet, an der ständig repariert und gelötet wird und dort sind Regale für die Instrumente angebracht worden, denn viele Schüler lassen von einem Tag zum anderen ihre Instrumente dort, wenn sie hintereinander Proben oder Unterricht haben. In zwei Nebenräumen stehen Notenschränke und Regale für die Instrumente. Die Raumsituation hat sich nun erheblich entspannt und es kommen in Freistunden und Mittagspausen etwa immer ca. 30 Schüler, die üben, kommunizieren oder Unterricht bekommen wollen. Vier akustische Klaviere, drei Keyboards, etliche Verstärker und ein Flügel stehen dafür bereit und in jeder Pause wollen zehn bis zwanzig Kinder üben.
Der Bandkeller, die alte Hausmeisterwohnung, ist seit 2003 komplett mit Beschlag belegt. In zwei Probenräumen, jeder etwa mit 30 qm stehen eine komplette Backline für den Rhythmus, je ein Klavier, eine Stereoanlage und genug Pulte für die Proben. Seit dem Umzug der Big-Bands in die Alte Bibliothek wurde aus dem größeren Raum ein Schlagzeugstudio, in dem fünf Drum-Sets stehen und man vernünftigen Unterricht machen kann. Der andere Raum ist für Ensembleproben bis etwa acht Leute, dann ist Schluß. In den Probenräumen stehen kleine 19″-Mixer, doch wenn die Oberstufenband „Brassrock“ unterwegs ist, haben wir auch zur Not eine komplette P. A. an Bord, die (in Flightcases verpackt) bei den Auftritten benutzt wird. Diese Backline ist zentral ausgelagert, kann in den Lift gerollt und von da in den Transporter geladen werden.
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Tontechnik
Wir haben nur noch analoge Technik, weil die einfacher zu reparieren ist, machten aber auch die Erfahrung, dass manche Verstärker ganz eigene Sicherungen haben, die man erst einmal als Ersatzteil auftreiben muß (z.B. Sicherungen bei Trace-Eliott). Gitarren- und Baßverstärker gibt es drei- und vierfach, damit man auch in kleinen Gruppen arbeiten kann. Alle wichtigen Marken sind mindestens einmal vertreten, auch Fender, Marshall und Ampeg für den Live-Betrieb. An Karneval packen wir die Tontechnik auf einen Bollerwagen, schmeißen das Notstromaggregat an und spielen elektrisch über eine Funkverbundung. So laufen wir in Kessenich und Beuel als elektrische Marschkapelle und als Einheizer an der Spitze mit
Kabel sind in Fächern in einer Kiste auf Rollen sortiert (Klinke 6,3 für Instrumente, Netzkabel und Mikrokabel, PowerCon-Stromversorgung, Boxenkabel). Jeder sollte eigentlich die Kabel zusammenlegen und verkletten. Dennoch verbringe ich zuviel Zeit damit, Kabel zu entheddern, neu aufzurollen, mit dem Austausch von kaputten Steckern und dem Löten von Anschlüssen. Mittlerweile haben wir einen Werkstattsplatz eingerichtet und dort werden alle Klinkenkabel selbst gelötet (Neutrik-Stecker auf Sommer-Kabel von der Rolle). Außerdem verwenden wir an jedem Instrumentalkabel einen „silent plug“, einen speziellen roten Stecker, der die Stromzufuhr beim Herausziehen sofort unterbricht – es gibt weniger Kurzschlüsse und damit weniger Reparaturen. Der Kabeltester ist immer griffbereit – auch das spart Streß.
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Tutorium
Ab Klasse neun und zehn können fortgeschrittene Schüler/innen selber Instrumentalunterricht geben. Sie betreuen ein bis drei Fünfer oder Sechser und machen mit ihnen ihre ersten Lehrerfahrungen. Natürlich gibt es auch etwas Taschengeld dafür, doch entscheidender ist, dass sie als Lehrer ausgewählt wurden – dies wird auch auf dem Orchesterzeugnis vermerkt, das sie jedes Halbjahr bekommen und das mit dem Schulzeugnis ausgegeben wird. Hier wird der Leistungsstand bescheinigt, gespielte Auftritte werden aufgelistet und oft kann man eine Entwicklung erkennen. Personalchefs haben durchblicken lassen, dass sie diese Praxis toll finden.
Es gibt immer wieder Fortgeschrittene, die ab Klasse acht wissen, dass sie später mit Musik mal ihr Geld verdienen wollen. Bislang haben schon einige aus der Orchesterarbeit Musik studiert, aber wir haben auch noch nicht so viele Absolventen und aus den letzten Jahren studieren gegenwärtig sechs Ehemalige Musik.
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Sonstiges
Alle Auftritte stehen im Internet und sind damit für alle zentral einsehbar. Die Oberstufen-Big-Band „Brassrock“ hat seit Jahren eine eigene Internetpräsenz, die allerdings nur ab und zu gepflegt werden kann – irgendwo muß auch ich Abstriche machen – „Delagation“ heißt das neue Zauberwort…
Wenn Sie uns unterstützen wollen, können Sie an die Orchesterkasse spenden. Davon kaufen wir Noten oder Instrumente oder bezahlen Wartungen. Für Spenden ab € 50,00.- wird automatisch eine abzugsfähige Spendenquittung erstellt, auch für Sachspenden. Wir brauchen immer gebrauchte Instrumente, Noten, Deckungszusagen und Fahrdienste. Geben Sie bei der Überweisung bitte Ihre Adressdaten an, die Quittung wird umgehend zugeschickt.
Bankverbindung des Orchesters der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule,
Bonn – Bad Godesberg:
BAG Musik Rheinland-Süd
IBAN DE 21 3705 0198 0114 9236 00
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